Porsche 356

Porsche 356

Am 8. Juni 1948 wurde das erste Kraftfahrzeug der Marke Porsche vorgestellt. Es war ein zweitüriger Roadster mit einem hinten montierten Boxermotor.

Am 8. Juni 1948 wurde das erste Kraftfahrzeug der Marke Porsche vorgestellt. Es war ein zweitüriger Roadster mit einem hinten montierten Boxermotor. Festzustellen ist, dass ein großer Teil des Fahrzeugs (Motor, Getriebe und viele Fahrwerksteile) dem VW-Käfer entnommen wurde. Dank des Motortunings war das neue Fahrzeug mit einem 35-PS-Motor ausgestattet (der serienmäßige VW-Motor leistete lediglich 24,5 PS) und konnte dank seines geringen Gewichts und seiner hervorragenden Aerodynamik Geschwindigkeiten von über 100 km /h erreichen. Dieses kleine Fahrzeug wurde nur einmal gebaut, damit begann aber die Geschichte einer legendären Automarke.

Nach dem ersten erfolgreichen Versuch setzte Porsche seine Entwicklung fort und begann mit dem Bau verbesserter Versionen seines Fahrzeugs. Das nächste "356" -Modell erschien bereits mit zwei Karosserietypen - Coupé und Cabrio. Die neuen Fahrzeuge, mit einem verbesserten Motor, der 40 PS leistete, waren mit einer Einzelradaufhängung ausgestattet und die äußeren Karosserieteile bestanden aus Aluminium. Bis 1950 befand sich das Unternehmen in Gmund, Österreich, wo sämtliche Fahrzeuge noch in Handarbeit hergestellt wurden.

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1950 zog Porsche in seine neue, heute historische Heimat Stuttgart. Dort stellte Porsche auf Massenproduktion um, was die Aufgabe der Fertigung von Aluminium-Karosserien bedeutete. In der Modellreihe 356 tauchten jetzt neue Motoren auf. Der 1,1 Liter-Motor wurde verbessert und neue 1,3- und 1,5-Liter-Motoren erschienen. Im Jahr 1953 wurde erstmals ein verbesserter 1,5-Liter-Motor mit der Bezeichnung S („Super“) verwendet. Dank höherer Kompression und neuem Vergaser erreichte der Motor 70 PS. Im selben Jahr erhielt die gesamte Modellpalette vergrößerte Bremszylinder und ein Synchrongetriebe. 1954 wurde die Produktion von Modellen mit 1,1-Liter-Motoren eingestellt. Im Jahr 1955 wurde der letzte 356 der ersten Generation produziert, der Speedster, speziell für den amerikanischen Markt entwickelt, der sich durch seine einfachere Ausstattung und eines günstigeren Preises auszeichnete.

Porsche 356

1955 erschien die nächste Generation des Modells "356", in das grundlegende Änderungen eingeführt wurden, die Karosserie wurde geändert, das hydraulische Bremssystem arbeitete jetzt mit vier 280-mm-Trommelbremsen, ebenso wurde das Fahrzeugdesign und der Innenraum erneuert. Diese Generation des Modells "356" wurde durch den Buchstaben "A" gekennzeichnet. Beide 1,3-Liter-Motoren wurden von der Vorgängergeneration vererbt. Die 1,5-Liter-Motoren wurden durch neue Motoren mit einem Hubraum von 1,6 Litern sowohl für die Standardmodifikationen "356" als auch die Version "Super" ersetzt. Ab dieser Generation wurde ein neuer Karosserietyp "Hardtop-Coupé" angeboten. 1959 wurde auch das 356 A Cabrio eingeführt, das den 356 A Speedster ersetzte. Obwohl dieses Fahrzeug immer noch als günstigeres Auto positioniert eingeführt wurde, erhielt es im Vergleich zum Speedster eine bessere Ausstattung.

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1955 erschien eine neue Modellreihe, die zu Ehren des Sieges auf der mexikanischen Rennstrecke als erste den mittlerweile legendären Namen "Carrera" erhielt. Der vollständige Name des Fahrzeugs lautet "Porsche 356A 1500gs Carrera". Das Modell war äußerst beliebt, es zeichnete sich durch seine sportliche Dynamik aus. Der Carrera war das erste Porsche-Modell, das eine Geschwindigkeit von 200 km /h erreichte. Den Kunden wurden zwei Versionen, der Coupé- und Cabriolet-Karosserien angeboten. Sportlich, was mit den Buchstaben "GT" gekennzeichnet wurde, sowie komfortabel "de Luxe". Die GT-Version war etwas leistungsstärker, während die Besitzer der de Luxe-Version eine Innenheizung und Seitenfenster erhielten. Für den Speedster war jedoch nur die GT-Version verfügbar.

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Nach einer Weile zeigte sich jedoch eine etwas unangenehme Tatsache, das Fahrzeug heizte sich bei Stadtfahrten soweit auf, das im schlimmsten Fall der Motor zerstört wurde. Als Folge erfuhren die Motoren daraufhin Modifikationen. Das Volumen des Motors wurde auf 1,6 Liter erhöht, die Leistung wurde leicht gesenkt, um die Betriebstemperatur zu verringern. 1958 wurde der Porsche 356A 1600gs Carrera auf den Markt gebracht. Hierbei war die GT-Variante nur in einer Coupé-Karosserie erhältlich. Nach wie vor war der „De Luxe“ sowohl als Coupé- als auch mit Cabriolet-Karosserien erhältlich.

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Im Herbst 1959 erfuhr der 356 eine weitere Verbesserung. Das Design wurde modernisiert - die Scheinwerfer wurden höher angeordnet, die Heckscheibe vergrößert und größere Stoßstangen eingebaut. Der Name wurde geändert, er  nannte sich jetzt Porsche 356B. Von der Vorgängergeneration wurden nur Motoren mit einem Hubraum von 1,6 Litern übernommen. Bis 1963 wurden drei Karosserietypen mit drei möglichen 1,6-Liter-Motoren hergestellt. Das Coupé, das Cabriolet und das Hardtop-Coupé wurden mit einem konventionellen 1,6-Motor der A-Generation angeboten, der 60 PS leistete. Der Buchstabe „S“ bezeichnete den 75-PS-Motor, der bereits in der vorherigen Generation verfügbar war, des Weiteren kamen jetzt auch die Modelle mit der Bezeichnung „Super 90 “ in den Verkauf, die Porsche 356B Modelle, bei denen der gleiche Motor 90 PS leistete. Bis 1961 waren die gleichen Motoren auch für die Karosserie der Generation B Roadster erhältlich. Der Roadster war ein sportliches offenes Auto, das aufgrund seines geringen Gewichts etwas dynamischer war als die  Coupé- und Cabrio-Modelle.

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Ab 1961 wurde das Porsche 356B GS1600 Carrera GT Coupé produziert. Der Motor wurde von dem GS1600 Carrera der letzten Generation ausgeliehen. Um das Gewicht zu reduzieren, wurden die Türen und Motorhauben im Motor- und Gepäckraum aus Aluminium gefertigt. Und dann erschien 1962 das letzte Modell dieser Generation, der Carrera2. Dieses Auto bekam einen neuen 2-Liter-Motor, der 130 PS leistete. Die Karosserie des Coupés hatte eine GT-Version, die 140 PS leistete. Die GT-Version zeichnete sich außerdem durch Aluminiumtüren und -abdeckungen sowie Plexiglas-Seiten- und Heckscheiben aus. Der Carrera2 war das erste Porsche-Fahrzeug, das in weniger als 10 Sekunden (9 Sekunden) auf 100 km / h beschleunigte.

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Und so war es 1964 Zeit für einen weiteren Generationswechsel (diesmal den letzten) des Porsche 356. Natürlich wurden sowohl der Innenraum als auch die Außenhaut modernisiert. Der bekannte 1,6-Liter-75-PS-Motor wurde als Standardmotor von der Vorgängergeneration übernommen. Das Auto war mit Coupé- und Cabriolet-versionen erhältlich. Zusätzlich zu diesen Modifikationen wurden zu dieser Zeit auch Sport Club-Versionen hergestellt. Das Auto war etwas sportlicher und sein 1,6-Liter-Motor leistete 95 PS. Das Topmodell dieser Generation war der Porsche 356C 2000 GS Carrera 2 mit den Karosserien Coupé und Cabriolet. Es war technisch identisch mit der vorherigen Generation Carrera 2.

Porsche 356

1965 wurde der Typ 356 eingestellt. Porsche hatte bereits den Nachfolger des 356-Modells den Porsche 911 entwickelt, das technisch fortschrittlicher, besser und mit mehr Perspektiven ausgestattet wurde. Man kann jedoch nicht zu leugnen, dass Porsche Dank des 356 als Markenname entstand, Autorität erlangt hat und das Image eines Sportwagenhersteller bekam. Es ist der Porsche 356, den Ferdinand Porsche noch zu seinen Lebzeiten sehen konnte.

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